Foto-/Videoaufnahmen: Harald Hakenstein, Videoschnitt: Andreas Potzlow,
Text: Harald Hakenstein, Andreas Potzlow und Emil Jacobs
Am 16.01.2009 fand im Anschluss an die Beerdigung von dem 26 jährigen Dennis J., bei der ca. 250 Leute teilnahmen, ein Trauer- und Protestumzug mit ca. 150 Personen statt.
Dennis J. ist, unter bisher nicht genau geklärten Umständen, in der Sylvesternacht 2008/09 von dem Berliner Zivilfahnder Reinhard R. erschossen worden. Wie mittlerweile bekannt geworden ist ging Reinhard R. der Information nach das sich Dennis J. im brandenburgischen Schönfließ mit seiner Freundin treffen wollte, um mit ihr Sylvester zu feiern. Der gesuchte saß in seinem Jaguar, war unbewaffnet und hörte Musik als die Beamten ihr Fahrzeug vor ihm parkten. Daraufhin stiegen zwei der Beamten aus und Reinhard R. ging an die Fahrertür, welche von innen verriegelt war. Wenige Augenblicke später feuerte er mindestens sieben mal auf den Wagen, in dem Dennis J. saß. Laut Obduktionsbericht wurde die tödliche Kugel aus ca. einem halben Meter Entfernung abgefeuert. Die anderen Kugeln schlugen in verschiedenen Teilen des Fahrzeugs ein, welches der tödlich Verwundete noch starten konnte, es allerdings wenige Meter weiter gegen ein geparktes Fahrzeug fuhr. Den genauen Hergang während die Schüsse gefallen sind zu rekonstruieren ist weiterhin das Ziel der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Neuruppin.
Reinhard R. war schon seit einigen Monaten hinter dem wegen verschiedener kleinerer Delikte der Polizei bekannten und mit 2 Haftbefehlen gesuchten her, da er sich in der Vergangenheit schon einer Festnahme erfolgreich entziehen konnte war der Erfolgsdruck der auf den Beamten lag groß.
An dem Trauerumzug nahm hauptsächlich das direkte Umfeld von Dennis J., seine Familie und seine Freunde, teil, aber auch einige Passanten_Innen und linke Aktivisten_Innen haben sich mit eingereiht. Auf Transparenten und in Sprechchören wurde Gerechtigkeit gefordert und das der Schütze bestraft werden muss. Die Polizei hielt sich merkbar zurück und beschränkte sich darauf den Verkehr zu regeln, aber nicht von außen sichtbar waren im Foyer des Polizeipräsidiums mehrere Beamte darauf vorbereitet einzugreifen wenn Demonstranten versucht hätten in das Gebäude einzudringen. Auf der Abschlusskundgebung vor dem Polizeipräsidium wurden zwei Ansprachen gehalten und danach die veranstaltung aufgelöst.
Links:
Artikel von Indymedia
Artikel von der TAZ
Artikel von der Berliner Zeitung
Artikel vom Tagesspiegel
Artikel vom Spiegel
Videobericht vom RBB
Videobericht von TV-Berlin
Videobericht von SpiegelTV
Videobericht von Tagesspiegel.de