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Berlin: Aktionstage Siempre Antifascista

Geschrieben von Andreas Potzlow und Harald Hakenstein

Vom 11.11.2008 bis zum 16.11.2008 fanden in Berlin europaweit mobilisierte Aktionstage im Gedenken an die vielen Todesopfer neofaschistischer Gewalt statt. Es gab einen Actionday, eine Konferenz, eine Demonstration und ein zweitägiges Konzert. Es kamen Leute aus vielen Ländern Europas um sich auszutauschen, zu diskutieren und ein deutliches Zeichen gegen die militanter werdende Neonaziszene zu setzen.

11.11.2008 DER ACTIONDAY

Am 11. November 2007 wurde in Madrid der 16 jährige Antifaschist Carlos Javier Palomino auf dem Weg zu einer Gegenaktion für eine Naziveranstaltung in einer U-Bahn erstochen. Anlässlich dieses Todestages gab es in Verbindung mit dem Siempre Antifascista Wochenende in Berlin einen Actionday. An vielen Orten Bundesweit gab es, in Eigenregie der vor ort aktiven Antifas, Aktionen.
Hier einige Beispiele:

(Die Fotos haben wir aus den unten verlinkten Indymedia Artikel genommen.)

Indymediabeiträge:

Berlin 1
Berlin 2
Teltow-fläming
Cottbus
Magdeburg 1
Magdeburg 2
Burg
Weimar
Dresden
Duisburg
Göttingen

14.11.2008 DIE KONFERENZ

Zur Konferenz im Haus der Demokratie fanden sich am Freitag ca. 200 Menschen ein um einen Überblick über die Neonazi Szene in Europa zu erlangen. Referenten aus Russland, Tschechien, Serbien, Italien, Polen und Spanien referierten über die Probleme und Strukturen bei ihnen vor Ort. Schnell wurde klar das es einen enormen Vernetzungsbedarf gibt, den es in den folgenden Jahren weiter zu verknüpfen gilt. Auffallend war ausserdem, dass sich viele Probleme in den einzelnen Ländern sehr ähneln und teilweise miteinander verknüpft sind. So war festzustellen, das die deutsche Neonazi Szene leider eine treibende Kraft in Europa ist, die es gemeinsam zu bekämpfen gilt. Viele BesucherInnen stellten interessiert Fragen, leider konnten diese jedoch aus zeitlichen Gründen nicht alle ausführlich behandelt werden. Das Ergebnis der Konferenz kann als positiv angesehen werden, so dass Bestrebungen diese in den nächsten Jahren weiter zu führen, in jedem Fall unterstützenswert sind.

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14.11.2008 DER 1. KONZERTTAG

An den beiden Konzerttagen kamen insgesammt über Tausend Gäste in das Kato unter dem U-Bahnhof Schlesisches Tor. Am Freitag spielten Redkick aus Frankreich, Forbidden Kings aus Stuttgart, Freiboiter auch aus Stuttgart und Los Fastidios aus Italien danach legte noch die Carib Crew auf. Durch die zeitliche Überschneidung/Nähe mit der Konferenz am Freitag und der Demo am Samstag waren an beiden Tagen am Anfang noch recht wenige Gäste da was die Bands aber nicht daran hinderte ihren Zuhören ordentlich Einzuheizen.

(Fortsetzung bei Konzerttag 2)

15.11.2008 DIE DEMONSTRATION „Kein Kiez für Nazis“

Am Samstag fanden sich dann ca. 600 Personen auf dem Gabarty Platz am S/U-Bahnhof Pankow ein. Unter dem Motto „Kein Kiez für Nazis“ startete die Demonstration kraftvoll und entschlossen und wuchs schnell auf ca. 1000 TeilnehmerInnen an. Begleitet wurde die Demonstration von einem massiven Polizeiaufgebot, unter anderem stand ein Wasserwerfer bereit, der aber nicht zum Einsatz kam. Zwischendurch drangen Informationen zu den DemonstrantInnen durch, dass in der Umgebung eine Gruppe Neonazis festgehalten wird, die versucht hatte in Richtung der Demonstration zu gelangen. Im Vorfeld wurde immer wieder darauf hingewiesen, welche Notwendigkeit in Pankow besteht, den Neonazis entschlossen entgegenzutreten. Deshalb forderte die Demoleitung trotz der sehr langen Route die TeilnehmerInnen mehrmals auf, innerhalb der Demo zu bleiben und am Ende gemeinsam abzureisen. In den vergangenen Wochen und Monaten kam es immer wieder zu Übergriffen auf Antifaschisten. Selbst im Vorfeld der Demonstration, gab es mehrere Übergriffe auf anreisende TeilnehmerInnen die aber mit dem Schrecken davon gekommen sind. Die Polizei nahm ca. 25 Personen in Gewahrsam, aber größere Auseinandersetzungen blieben aus.

Links:

Junge Welt-Artikel im vorfeld der Demo
Indymedia-Artikel von der VVN/BDA über die Demo
Indymedia-Kurzbericht & Fotos von Björn kietzmann
Indymedia-Artikel von der Antifaschistische Schüler_innen Vernetzung

15.11.2008 DER 2. KONZERTTAG

Am 2. Konzerttag spielten Opció K-95 aus Barcelona, Guerilla aus Stuttgart, leider war der Auftritt einer ihrer letzten weil sie das Bandprojekt beenden, The Offenders aus Italien und Loikaemie aus Plauen in Sachsen. Anschliessend gab es feinste Musik vom Plattenteller beschert von den North Korean Rude Boys und Cable Street Beat (Berlin).

Das für den 16.11.2008 geplante Vernetzungsfrühstück viel leider aus.

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